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Sidi Bou-Médine. TLEMCEN. 33. Route. 203 beiden Heiligtümern auch die Maison de l’Oukil (Verwaltungs-
gebäude
) umgibt, ein Neubau aus der Zeit Mohammed el-Kebîr’s
(S. 186), an der Stätte der alten Pilgerherberge (Zaouïa).

Die Kubba Sidi Bou-Medine’s, zu der gleich l. unter dem
Vordach eine Treppe hinabführt, ist bereits durch den Meriniden
Abû ’l-Hasen Ali (S. 196) umgebaut und gegen Ende des XVIII. Jahr-
hunderts
durch einen Brand beschädigt worden. Die jetzige Aus-
stattung
geht, bis auf die vier aus Mansura stammenden Onyxsäulen
und den geweihten Brunnen im Vorraum, auf Mohammed el-Kebîr
zurück, als Künstler nennt der Inschriftfries am Tor den Türken
El-Hâchmi ben-Sarmachîk (1793). In der mit Fahnen, Straußeneiern,
Weihgaben u. a. reichverzierten Gruft stehen nebeneinander die
Särge Sidi Abû-Median’s und des tunesischen Heiligen Sidi Abd es-
Selâm
(dem Wächter 20-30 c.).

Die *Moschee, 1339 durch Abû ’l-Hasen Ali, ungefähr gleich-
zeitig
mit dem Myrtenhofpalast der Alhambra (S. 85), erbaut, eine
der glänzendsten Schöpfungen der üppigen maurischen Kunst des
XIV. Jahrhunderts, hat dank der Heiligkeit des Ortes die Kriegs-
stürme
der Zijanidenzeit und den Kulturrückgang in der türkischen
Periode ohne allzu erhebliche Schäden überstanden. Der Aufseher
erwartet die Besucher meist in der Torhalle.

Den Höhepunkt der künstlerischen Ausstattung bezeichnet das
**Hauptportal, das neuerdings von der Tünche aus türkischer Zeit
befreit und geschickt restauriert worden ist. Das prächtige Außen-
tor
, welches sich mit einem hohen Hufeisenspitzbogen auf die Tor-
halle
öffnet, ist überreich mit Fayencemosaiken geschmückt, die in
der rechteckigen Umrahmung der Toröffnung zierliche Arabesken-
muster
, in dem rechteckigen Felde oberhalb des Inschriftfrieses
geometrische Formen bilden; ein Ziegeldach auf schmalen Konsolen
schließt den Vorbau ab.

Elf Stufen führen in die Torhalle hinauf, wo die reizvolle Stuck-
dekoration
der oberen Wandflächen in Schönheit mit der Stalaktiten-
kuppel
wetteifert. Das Innentor, mit den beiden Türflügeln aus
Zedernholz und der in der unteren Hälfte gut erneuten Bronzebe-
kleidung
, gibt eine Anschauung von den alten Bronzetüren der anda-
lusischen
Moscheen; die Türklopfer ähneln denen der jetzigen Puerta
del Perdón in Córdoba (S. 72).

Durch den einfachen, von einer einschiffigen Halle umgebenen
Moscheehof gelangt man in den fünfschiffigen Betsaal, welcher mit
dem etwas breiteren Mittelschiff und dem Querschiff an der Mihrâb-
wand
noch an den Grundriß der Kairouaner Sidi Okba-Moschee
(S. 391) erinnert. Die Arkaden, deren Hufeisenbogen wie im Hofe
auf gemauerten Pfeilern ruhen, und alle Wandflächen sind mit Stuck
bekleidet. Die reiche Stuckkassettendecke der Schiffe ist wohl-
erhalten
, während die durchbrochene Kuppel der Mihrâbkapelle in
spättürkischer Zeit unschön hergestellt worden ist. Der *Mihrâb,